Ehemalige des MPG
Geschichte des Vereins
Wohl dem, der solche Freunde hat!
Aus der Geschichte des MPG gar nicht wegzudenken ist der Verein der Freunde des MPG e.V. Er ist in Lahr der älteste schulische Förderkreis und gehörte 1975 auch im Land zu den ersten Vereinen, die sich gemeinnützig für das Wohl der Ge- meinschaft einer staatlichen Schule engagierten. In den 40 Jahren seiner Existenz hat er das kulturelle Leben in Lahr immer wieder bereichert und vor allem über 400.000 Euro erwirtschaftet, die aus- schließlich der geistigen, methodischen, sozialen und seit 10 Jahren verstärkt der mathematisch-naturwissenschaftlichen Förderung der Schülerschaft zugute kamen.
Die Aktivitäten des Förderkreises wurden aus eigener Initiative geschaffen. Die Idee zu seiner Gründung entstand im Elternbei-rat. Eine Behörde hat zur Gründung keinerlei Anstoß gegeben. In der Öffentlichkeit war der Plan zur Schaffung des Förderkreises 1975 sogar umstritten, und es mussten erhebliche Schwierigkeiten ausgeräumt werden.
Die zehnköpfige Vorstandschaft des Vereins der Freunde des MPG bei der Gründungs1975.
Von links: Dr. Wilhelm Hodapp (damaliger Schulleiter), Ludwig Hillenbrand, Rolf Kaumann (1. Vorsitzender), Heinz Wülfroth (Kassenführer), Inge Schinke, K. O. Bäder (der damalige Elterbeiratsvorsitzende), Theresia Pfänder (2. Vorsitzende), Gerhard Treibel, Cornelia Obergföll, geb. Bru- cker und Kurt Siefert.
Der Freundeskreis ist nunmehr seit 40 Jahren für das Wohl der Schule tätig. Er hat sich seit der Gründung weiter entwickelt und zählt heute fast 430 Mitglieder.
Der finanzielle Einsatz der Beteiligten schwankt naturgemäß. Mitgliedern, die den normalen Jahresbeitrag von 10 Euro bezahlen, stehen viele gegenüber, die erheblich mehr spendeten.
mehr, bis zu mehreren tausend DM oder Euro, spendeten. Den „passiven“ Mitgliedern stehen eine Reihe aktiver Mitglieder gegenüber, deren Arbeitseinsatz bei der Planung und Durchführung von Gemeinschaftsveranstaltungen schwerlich überschätzt werden kann.
Die Wirkung der Vereinsaktionen ist beträchtlich. Die Schulgemeinschaft wurde 32 Jahre lang intensiv geför- dert, die Ausstrahlung in die Öffentlichkeit spiegelt sich nicht zuletzt in der Zunahme der Mitgliederzahlen. Die Vorbildlichkeit der Ver- einsgründung für ähnliche Aktionen ist offen- sichtlich: Im Laufe der Zeit sind nach dem Vorbild des Vereins der Freunde des MPG im Raum Lahr zahlreiche andere schulische Freundeskreise gegründet worden.
Die durch Schulfeste, Vorträge, Konzerte und andere Veranstaltungen sowie durch die Mit- gliederbeiträge eingenommenen Gelder wur- den zunehmend auch für soziale Ziele im engeren Sinne verwendet, zum Beispiel für Zuschüsse, die insbesondere bedürftigen
Schülern zugute kamen, namentlich bei Musik- oder Theaterproben-Wochenenden, beim Schüleraustausch, bei Projekten von Arbeits- gemeinschaften usw. Einem hochbegabten, aber aus einfachen Verhältnissen stammen- den Schüler ermöglichte der Förderkreis so- gar einen vierwöchigen Studienaufenthalt in den USA. Außerdem wurde eine Schülerinitiative zugunsten krebskranker Kinder finanziell unterstützt. Auch Sozialpreise vergibt der Freundeskreis, um die Leistung derjeni- gen Schülerinnen und Schüler zu würdigen, die sich in der Schülermitverwaltung in besonderer Weise für die Schulgemeinschaft engagieren.
Mit Vorträgen zu speziellen Themen (z.B. zur Gewalt an Schulen und Gefährdungen durch das Internet) machte sich der Förderkreis nicht nur um das Schulleben, sondern auch um das kulturelle Profil der Stadt Lahr verdient.
Kulturellen Veranstaltungen (Lesungen, Theateraufführungen, Konzerten, Ausstellungen, Exkursionen) wurden immer gefördert.
Rede von L. Hillenbrand zum 10 jährigen Geburtstag des VdF.
Es het e Mordsidee gezindet
Jubiläumsrede auf alemannisch
Als im März 1985 der Verein der Freunde des MPG sein zehnjähriges Bestehen feierte, glossierte Ludwig Hillenbrand beim Jubiläumsabend das Vereinsleben in alemannischen Versen. Der Erfolg seines Vortrags bei den zahlreichen Zuhörern in der Aula war so groß, dass die Redaktion den Lesern eine Kostprobe dieses humorvollen Rückblicks nicht vorenthalten will. Es handelt sich um den Anfang des Gedichts.
Uff de Dag hit vor 10 Johr
Het bi uns am "Max" in Lohr
Ufs mol e Mordsidee gezindet:
M’r het do e Verein gegrindet.
Drwiilscht de kleinste Knäggis weiß,
Daß e großer Ferderkreis
Mit hegschtem kuldurelle Sträbe
Rumwergelt im Gesellschaftsläbe.
Sogar 's Finanzamt het miän stutze,
Daß so e gemeiner Nutze
Vun de MPGler Freinde
Usstreemt uff diä Lohrer Gmeinde.
Hit am 10. Johresdag
Schilder ich eich unsri Lag
Un liefer eich us minn're Sicht
E Johresrechenschaftsbericht,
Wu wohrschiins nit in d'Zittung kummt.
(De erschte Vorstand schu v'rstummt.)
Ich spiggel hinder diä Kulisse
Un sag eich, was nit vieli wisse.
Diä Grinder hänn domols ererdert,
Bsuecht aldi Audos in Millhuuse
Un Buereheef im Schudderdal.
Un g'rammelt voll isch als de Saal,
Wu d'Litt lutt kiddere un towe
Voller Freid am Brucker-Owe.
Wenn er e Läsung uns zuesait,
Dann wisse mir: de Geiß isch g'strait.
So war e eschti Addraktion,
Diä Brucker-Bilder-Auktion
Un d'Litt, diä ware ganz eweg,
Wu sie ihn sahn als Striiwili-Beck.
Doch hänn sie bees diä Zung miän schnalze,
Wu er het de Deig v'rsalze.
Doch G'selligkeit un Harmonie
Sinn naddiirlig au debie.
Uff dämm Gebiet - Schockschwerenot -
Do isch der Verein uff Droht!!
Do zeigt'r als, was in-em steckt:
In Briisach wird studiärt de Sekt,
Im Neiwiirer Winzerkeller,
Riesling, Wißherbscht, Muskadeller.
Bim Kaufmann wäre - kuldiviert! -
Stick vierzig Sorde Winn brobiert.
Un so ebbs heißt dann labidar
E badischs "Wein-Kurzseminar"...
Un bi de MPG-Schuelfeschte
Diän sie Lohrer Drepfli teschte.
Ja, der MPG-Verein
Ferdert d'Winzer ungemein.
Was vun dämm Verein wurd g'ferdert.
Z'allereerscht, des isch ja logisch,
Alles, sell wu pädagogisch
Un e Bildungsanstrich het:
Do schwätze dann als gscheit um d'Wett
De Kinderanwalt Hassestein,
De Elternboss Graf Waldburg-Zeil
Gege kleini Tandiäme
Iwwer großi Schuelprobläme:
Wurum nämme Schiäler Hasch?
Sinn diä Vädder hit zu lasch?
Vermurkst diä Schuel des Seelewohl,
Führt sie zu Schtress un Alkohol?
Des alles wird genau stixiert,
Dämm Publikum v'regschbliziert,
Daß jeder weiß, wu wischt un hott,
Was m'r kinnt un was m'r sott.
Ei Poschte in de Invendur
Isch nadiierlig die Kuldur:
M'r ferdert an de Schuel diä Muse
Iwwerreicht de Vorstand ganz formell
Dämm Max-Planck, dämm arme Schlucker,
Was sunscht nit rusgruckt hätt de Brucker
(Awwer au am Dietz un Heil
Isch nit immer glich ebbs feil.)
Selldrum grifft als uhni Lärm
Der Verein uns unter d'Ärm.
Mir hänn schu Gschenker fir Mordssumme
Vun dämm Ferderkreis bekumme,
Wu's Läwe un de Underricht
Uns alle scheener macht un licht.
Von viele Gschenker eins devon
Isch grad vor mir des Mikrophon
un diä ganzi Sprechanlag,
Durch diä ich min Gediichtli sag.
Un hinderm Vorhang dert am Rampe
Hängke großi Biihnilampe,
Diä selle, wu Theater spiele
Ganz genau ins Gsiicht nin ziele.
Un was nur an de Tennisdisch
In de Pause los als isch...!!
De Verein war au de Spender
Fir Liächtli an de Nodeständer;
Kuum het's Orcheschter d'Lämpli g'han,
Hänn sie g’spielt wie Karajan!!
Un de Kolberg het e Giggel
Iwwer dänne Gschenkartikel!
Er kann’s drille odd’r wende.
Er wisst nit, was mir uhni Spende
Un uhni alli diä Geräde
Am MPG hit mache däde.
Zum 30-jährigen Jubiläum wurde der Freundeskreis des MPG vom Regierungs-präsidium und von OB Wolfgang G. Müller geehrt. Vorn in der Mitte Waltraud Oelmann und die 1. Vorsitzende Doris Schirmer